
Die kleine Weihnachtsgeschichte der Freien Schule Güstrow
Diese Geschichte hat sich in einem kleinen Dorf in Italien zugetragen.
In diesem Dorf gab es Häuser auf einem sanften Hügel – genannt: Das Oberdorf.
Die Bewohner der Häuschen unterhalb des Hügels lebten im so genannten Unterdorf.
An Feiertagen wurde auf dem Dorfplatz gemeinsam Musik gemacht, viel getanzt und gelacht. Dazu wurde Selbstgebackenes gereicht.
Man erinnerte sich gern an viele fröhliche Feste.
Und wenn mal jemand Hilfe brauchte, fanden sich immer Bewohner, die mit anpackten.In einem Sommer wurde alles anders. Es gab Streit. Zuerst nur zwischen zwei Familien. In der Nachbarschaft wurde getuschelt. Fast jeder hatte irgendetwas zu dem Streit beizutragen und am Ende sprachen die Leute aus dem Unterdorf nicht mehr den Einwohnern des Oberdorfes.
Eine trübe Stimmung lag über den einst fröhlichen Leuten und kaum einer konnte noch sagen, was die Ursache des Streites gewesen war. An gemeinsames Feiern war nicht zu denken.
So zogen sich die Familien in ihre Häuser zurück.Weihnachten nahte. Der Förster aus dem Oberdorf hatte keine Tanne auf den Dorfplatz im Unterdorf gebracht. So blieb der Platz zum ersten Mal ungeschmückt und ohne Lichter.
Konnte man so das Fest der Liebe begehen?Der alte Schäfer – ein knorriger alter Kauz – klopfte an die Tür seines Nachbarn.
Überrascht über den Besuch lauschte dieser den Worten des weisen Mannes.
Anschließend nahm er Jacke und Schuhe, ebenso Frau und Kind und klopfte nun mit dem Schäfer an weitere Türen.
Überall trafen sie auf offene Ohren.
Nach einer halben Stunde hatten sich die Bewohner des Unterdorfes auf dem Marktplatz versammelt.
Gemeinsam gingen sie die Straße hinauf ins Oberdorf. Wie die Oberdörfler wohl reagieren werden?
Mutig schritten sie zu den Häusern auf dem Hügel, klopften nun auch dort und fragten, ob nicht Weihnachten Anlass genug wäre, den Streit beizulegen und sich wieder zu vertragen.
Was meint ihr, was dann los war? Alle – aber auch wirklich alle – hatten sich nach der friedlichen Stimmung zurückgesehnt – so wie es eigentlich immer war. Dankbar für diese Begegnung suchten die Oberdörfler kleine selbstgebackene Küchlein, Plätzchen oder Naschereien heraus und beschenkten die Besucher.Seit dieser Zeit beschenken sich zu Weihnachten die Leute aus dem Oberdorf und die Menschen aus dem Unterdorf mit kleinen Leckereien, erinnern sich an die Zeit des Streites und wünschen sich ein friedliches und fröhliches gemeinsames Jahr.
Ähnlich wie es die Bewohner des Unter- und des Oberdorfes taten, versammelten sich am letzten Schultag des Jahres unsere Schüler*innen traditionell am „Entschuldigungsbaum“. Dort hingen zahlreiche Leckereien, die mit einer besonderen Mission versehen waren:
Sie sollten von Mitschüler*innen an Mitschüler*innen verschenkt werden, um alte Streitigkeiten beizulegen oder einfach Danke zu sagen. Danke für Unterstützung, für Mutmacher, oder einfach dafür, dass man jemanden besonders ins Herz geschlossen hat.
Versöhnung und Wertschätzung: Schüler*innen schenken sich am Entschuldigungsbaum Süßigkeiten als Zeichen des Miteinanders.
Auch wir möchten an diesem Heiligabend die Gelegenheit nutzen, um DANKE zu sagen:
Danke an alle Schüler*innen und Absolvent*innen, die unser Jahr 2024 mit Leben, Neugier und ihren einzigartigen Persönlichkeiten bereichert haben.
Danke an die Teamer*innen, Mitarbeiter*innen und Eltern, die mit Herz und Verstand immer ein offenes Ohr und helfende Hände bereithalten.
Und danke an alle Freund*innen, Unterstützer*innen und Förder*innen der Freien Schule Güstrow und der KiTa Kleckerburg, die uns mit Rat, Tat und Vertrauen zur Seite stehen.
Möge diese Zeit der Besinnung und des Miteinanders allen Freude, wertvolle Augenblicke und neue Hoffnung für das kommende Jahr schenken.
Wir wünschen euch und Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen wundervollen Start ins neue Jahr 2025!
Herzliche Grüße
Das Team der Freien Schule Güstrow und der KiTa Kleckerburg