Französischer Stolperstein-Rundgang mit der Partnerstadt Bures-sur-Yvette  

Im Zuge der Kunstnacht, zu der jedes Jahr am 2. Oktober der Kunst- und Altertumsverein in Güstrow einlädt, kamen in diesem Jahr auch Franzosen und Französinnen aus unserer Partnerstadt Bures-sur-Yvette. Zum Rahmenprogramm gehörte ein Stolpersteinrundgang durch unsere Stadt, der durch unsere Schüler*innen des Französischkurses der SekII gestaltet wurde. 

Startpunkt war das Hotel am Schlosspark mit einer kurzen Einführung von Peggy. Anschließend ging es in die Domstraße, wo insgesamt zehn Stolpersteine in den letzten Jahren verlegt wurden. Mello, Duana und Raphael erzählten über die Familie Wittkowski und Familie Frank, die am 10. Juli 1942 von Güstrow aus nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden.  

Anschließend ging es in die Straße Krönchenhagen, wo ursprünglich einmal die Güstrower Synagoge stand. Inken und Lasse berichteten auf Französisch, dass diese in der Nacht von 9. zum 10. November 1938 im Zuge der Reichspogromnacht angezündet und zerstört wurde. Heute befindet sich dort ein Parkplatz mit zwei Gedenktafeln, die an die Synagoge erinnern. Vor dem Haus in Krönchenhagen 13 sind fünf Stolpersteine der Familie Schatz verlegt, die ebenfalls im Juli 1942 deportiert wurden, wie Julius erzählte.  

Zum Schluss ging es in die Hansenstraße 1. Dort sind insgesamt neun Stolpersteine zu finden. Alina erzählte von der jungen Familie Wolff, deren zweijähriger Sohn Denny Levy Wolff im Alter von zwei Jahren zusammen mit seiner Mutter Margot in Auschwitz ermordet wurde.  

www.stolpernmitherz.de/personen-und-schicksale#FamilieWolff  

Als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist es uns besonders wichtig, immer wieder auf das Geschehen zur Zeit des Nationalsozialismus‘ in unserer Stadt hinzuweisen, zu erinnern und zu gedenken, so wie bei diesem Stadtrundgang mit Vertreter*innen unserer französischen Partnerstadt. Auch und gerade weil die französische Erinnerungskultur an die Zeit des Nationalsozialismus sich von der deutschen unterscheidet, ist es wichtig, gemeinsam ins Gespräch zu kommen und sich darüber auszutauschen, so wie es im Anschluss an den Stolpersteinrundgang stattfand.  

Vielen Dank an den Französischkurs und Catherine, die sich dieser Aufgabe gestellt haben.

Zu dem Beitrag „Französische Delegation gedenkt Kriegsopfern und feiert Deutsche Einheit“, erschienen am 09.10.2024 im Nordkurier, geht es hier.

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