Jüdische Gedenktage 2023

Jedes Jahr finden im Oktober und November die Jüdischen Gedenktage in Güstrow statt. Vorbereitet werden sie von der Initiative Jüdisches Gedenken, der wir als Freie Schule Güstrow angehören. Jedes Jahr putzen wir die Stolpersteine mit unterschiedlichen Stammgruppen und begleiten die Gedenkveranstaltung am 9. November auf dem jüdischen Friedhof in der Neukruger Straße zusammen mit der Pfarr- und Domgemeinde. Vor zwei Jahren überarbeiteten die 9/10er*innen auch die Stolpersteinbroschüre, die seit dem überall in Güstrow ausliegt und 5/6er*innen begleiteten die Stolperstein-Neuverlegung in der Hansenstraße 1 nach den Diebstahl.

In diesem Jahr waren wir mit dem Ensemblekurs bei der Eröffnungsveranstaltung der Wanderausstellung #StolenMemory vom Arolsen Archiv direkt vor dem Güstrower Rathaus dabei. Hierbei handelt es sich um einen zur Ausstellung umgebauten Schiffscontainer, mit der nach Familienangehörigen von Opfer des Nationalsozialismus gesucht werden, denen sogenannte Effekte wieder zurückgegeben werden sollen. Bei den Effekten handelt es sich um persönliche Gegenständen, die den Menschen in Gefängnissen und Konzentrationslagern abgenommen wurden. Aus dem grausamen Lauf der Geschichte des Nationalsozialismus heraus wissen wir, dass die meisten Effekte nicht an ihre Eigentümer*innen zurückgegeben werden konnten. Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Eröffnungsveranstaltung ein Teil dieser Ausstellung sein durften und hoffen, dass viele Effekte wieder in ihre Familien zurückkommen können.

Auch die Stolpersteine wurden mit 9/10er*innen wieder glänzend geputzt, sie leuchten weithin und lassen die vorbeigehenden Menschen stehen bleiben, ihren Kopf senken, die Namen der Opfer des Nationalsozialismus lesen und sich verbeugen.

Vielen Dank an die fleißigen Hände.

In diesem Jahr sind wir auch wieder Teil der Gedenkveranstaltung zum 9. November. Anders als in den letzten Jahren fand diese nicht auf dem Jüdischen Friedhof in der Neukruger Straße statt, sondern am ehemaligen Standort der Synagoge in Krönchenhagen. Schüler*innen der 9/10 und der Abiturstufe waren dabei und unterstützen tatkräftig. In diesem Jahr wurde zudem eine Gedenktafel enthüllt, die Informationen zur letzten Synagoge der Stadt zeigt.

Außerdem wird am 16.11. bei uns in der Schule der Dokumentarfilm „Walter Kaufmann – Welch ein Leben“ für die 9/10 gezeigt. Dort wird im Unterricht gerade das Thema Rassismus behandelt. Die Regisseurin des Filmes wird in der Schule anwesend sein und für Fragen anschließend zu Verfügung stehen.

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