
Seit Ende März behandeln wir in der Jahrgangsstufe 5/6 das Thema Judentum. Gestartet haben wir mit einem großartigen Vortrag der Gemeindepädagogin Sarah von der Domgemeinde, die uns viel über die gemeinsame Geschichte des Christentums und des Judentums erzählte.
Danach erarbeiteten sich die Schüler*innen mit einer Stationsarbeit, was z.B. der Sabbat, eine Synagoge und das Shma Israel sind. Auch Feiertage wie Jom Kippur, das Pessachfest und religiöse Familienfeste wie die Bar Mitzwa, Brit Mila wurden besprochen. Anfänglich war es noch schwierig, die unbekannten Wörter auszusprechen und die Bedeutung dahinter zu verstehen. Doch nach und nach wurde es immer besser.
Während des Unterrichts kamen wir auch auf das Judentum im Nationalsozialismus zu sprechen und lernten das Projekt der Stolpersteine kennen, die es auch in Güstrow gibt. Und da sich am am Montag das Ende des Zweiten Weltkrieg zum 78. Mal jährte, nahmen wir das zum Anlass die dreißig Stolpersteine in Güstrow zu putzen. Fast alle Schüler*innen der 5/6 wollten mit und so mussten wir auslosen, wer mitkommen durfte. Mit 24 Kindern ging es dann am Mittwoch in der vierten Lernzeit mit den Putzmittelbeuteln los. Zuvor schauten wir uns noch einen Film mit einer Stolpersteinputzanleitung an, den Schüler*innen vor zwei Jahren erstellt hatten.
Zum Glück spielte das Wetter und bei strahlendem Sonnenschein konnten wir die Stolpersteine in der Baustraße, in Krönchenhagen, in der Hansenstraße und in der Domstraße putzen. Jetzt blitzen sie wieder und erinnern an die Schicksale von jüdischen Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und ermordet worden.
Vielleicht beugt sich nun der eine oder andere Fußgänger mehr zu den Steinen herunter und liest die Namen und ihr Schicksal und macht automatisch eine Verbeugung. Denn wie heißt es bei dem Künstler Gunter Demnig, der die Stolpersteine herstellt: Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch.
Wer noch weitere Informationen zu den Stolpersteinen in Güstrow erfahren möchte, kann das auf dieser Internetseite tun.





