Rückmeldungen aus dem Homeschooling

Seit Dezember sind die Schülerinnen und Schüler wieder im Homeschooling und konnten erst in der letzten Woche in den Wechselunterricht zurückkehren. Zuvor bekamen die 9/10er und 10/11er sich mit ihrem eigenen Tagesablauf auseinanderzusetzen und sich selbst und ihr Handeln zu reflektieren.

Hier könnte ihr einige Schülermeldungen lesen:

Nachdem ich Frühstück gegessen habe, fahre ich meistens Fahrrad mit meinem Hund Elli. Ich fahre morgens gern mit meinem Hund Rad, weil mich das entspannt und konzentrierter mach. Wenn ich dann wieder zu Hause bin, fange ich an, zu gucken, was ich noch für Aufgaben machen muss. […] Durch mein sehr schlechtes Internet bei mir zu Hause, ist es manchmal schwer, dem Onlineunterricht zu folgen. Sehr oft hackt das Bild oder ich höre niemanden mehr, oder ich werde aus dem Anruf rausgeschmissen, was es mir wirklich sehr schwer mach, mitzuarbeiten. P.


Mein Tag begann heute, indem ich um acht Uhr aufstand und mit verschiedenen Leuten umhertelefonierte, da ich mein Bewerbungsgespräch absagen musste, weil eine Freundin positiv auf Corona getestet wurde und ich mich somit nun in Quarantäne befinde. […] Als nächstes nahm ich mir eine Pause und setzte mich nach draußen in die Sonne um zu Lesen, das tat sehr gut, weshalb ich mich dazu entschied für das Facharbeitschreiben meinem Arbeitsplatz dort hin zu verlegen. S.


Ich freue mich ausschlafen zu können, aber irgendwie vermisse ich die Schule auch, wie z.B. die Zeit mit meinen Freunden dort oder dass die Lehrer einen helfen und ich nicht erst alles nach googlen muss, so wie ich zu Hause. Es ist trotzdem sehr angenehm, sich seine Zeit selbst einzuteilen. Ich bin auch sehr stolz, dass ich keinen Tag gefaulenzt und alles geschafft habe. J.


Homeoffice gefällt mir irgendwie und irgendwie auch nicht. Ich bin froh, dass ich die ganze Zeit mit meiner Familie zusammen sein kann und mir meinen Zeitplan selbst einteilen kann. Andererseits gibt es so viel zu tun, wie es das in der Schule noch nie gab. Und natürlich vermisse ich es all meine Freunde auf einmal zusehen und durch die Flure zum Kopierer zu laufen und währenddessen mit meinen Freundinnen quatschen. C.


Ich muss sagen, dass ich die  Schule schon  sehr  vermisse.  Ich  bin  ein  Mensch, der einen festen Tagesablauf  braucht, um richtig  arbeiten  zu  können und  der ist  trotz Online-Meetings nicht  gegeben. Okay, ich muss zugeben, dass die ersten zwei bis drei Wochen im Homeoffice schon ganz in Ordnung waren, aber mittlerweile sind sie für mich nur noch kräftezehrend und anstrengend. Zum Beispiel sitze ich bei einigen Aufgaben zwei oder drei Stunden obwohl die eigentlich nur für  90  Minuten  ausgelegt  sind.  In  der  Schule  würde  mir  sowas  nicht  passieren,  weil  wir  die Aufgaben meistens in der Unterrichtszeit erledigen muss und so unter „Druck“ steht,  damit diese denn zum Ende der Stunde fertig bekommt. Im Homeoffice hast du diesen bestimmten „Druck“ nicht. M.


Jeden Tag um 7 Uhr klingelt mein Wecker und ich stehe auf. Gegen 8 Uhr beginnt mein Homeschoolingtag. Als Erstes drucke ich mir die neuen Arbeitsblätter mit den Aufgaben aus. Danach verschaffe ich mir einen Überblick, wann welche Aufgaben fertig sein sollen. Das ist heute Morgen die Anton-App in Deutsch; dieses dauerte ca. 1 Stunde. Plötzlich zeigt mein Handy auf Teams drei neue Aufgaben (Chemie, Geo, Deutsch) an. Aber ich bleibe entspannt, denn ich habe ja Zeit und Ruhe die Aufgaben zu erledigen. Jetzt, um 10 Uhr ist Videobesprechung mit Jana, die bis um 11 Uhr dauert. L.


Kurz vor dem Mittag war genug Konzentration vorhanden, um mit der Englischaufgabe anzufangen. Es fällt mir zunehmend schwerer konzentriert und motiviert zu arbeiten. Das hat zur Folge, dass ich mir die Aufgaben manchmal falsch einteile. Als ich mit der Englischaufgabe fertig war, legte ich eine kleine Pause ein und ging für eine halbe Stunde in den Garten. Im Garten kümmerte ich mich um die Beete und unseren Steg. P.


Heute ist Freitag, freitags habe ich immer um 8 Uhr meine erste Videokonferenz. Mathe! Müde und mit mäßiger Motivation stehe ich um 7:30 Uhr auf und ziehe mich an, ohne weitere Tätigkeit gehe ich zum Laptop. Computer hochfahren und der Konferenz beitreten, die nächsten 90 Minuten heißt es zuhören, konzentriert bleiben, sich nicht ablenken lassen und versuchen nicht wieder einzuschlafen. Die letzten zwei Punkte fallen mir nach drei Monaten Lockdown immer noch schwer, in einem Umfeld bei der Sache zu bleiben, in dem man sonst vor allem seine Freizeit genießt und dass macht wozu man gerade Lust hat, lernt man auch nach langer Zeit nicht wirklich. Ein Arbeitsplatz, abseits von Freizeit und privaten Angelegenheit, wie zum Beispiel die Schule, ist einfach etwas anderes…… T.


Heute bin ich um 8:00 Uhr aufgewacht, bin aber gleich wieder eingeschlafen und dann so gegen 10:45 Uhr aufgestanden. Ich hole mir etwas zu trinken, öffne Teams, um zu gucken, was wir so für Aufgaben kriegten und wann ich sie abgeben muss, damit ich mich darauf einstellen kann. Das ist eine Sache die ich ganz gut am Homeschooling finde, dass wir uns unsere Zeiten selbständig einteilen können und in unseren Tempo arbeiten. Wir müssen nur darauf achten, dass wir es rechtzeitig abgeben. H.

Homeoffice-Gedicht von J.

Ich sitz den ganzen Tag allein Zuhaus,

mach Aufgaben und trink ´ne Himbeerbraus.

Meine Freunde, die vermiss ich sehr,

genau wie England, Dänemark und vieles me(e)hr.

Zoos, Geschäfte und Restaurants haben zu,

 ja, den Lockdown, den haben wir nu.

Wann endlich ist Corona vorbei,

ich wünsch mir das normale Leben herbei.

ENDE

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