Kritischer Bericht zu Fridays for future-Demo vom 15.3.2019

Alles begann mit einer Schülerversammlung. Dort wurde vorgeschlagen, dass wir am 15.03.2019 nach Rostock zu einer Umwelt-und-Klimaschutz-Demonstration fahren. Anschließend sind Schüler, die sich nach der Versammlung also Organisatoren gemeldet haben, in der Schule herumgegangen und haben nachgefragt, wer überhaupt mit nach Rostock fahren möchte.

Dann war es endlich so weit:  Nur noch am Freitag die 1. Lernzeit überstehen. Um 09:30 Uhr trafen sich die Schüler, die mit zur Demonstration kommen wollten, unten an der Lehmbank. Dort haben sich alle Schüler und Schülerinnen in 5er Gruppen aufgeteilt, in denen sie dann den ganzen Tag unterwegs waren. Am Güstrower Bahnhof mussten wir noch ca. 45 Minuten warten, bis der Zug kam. Dann war es so weit. Der Doppeldecker-Zug kam in den Bahnhof eingefahren. Die Türen öffneten sich und die Ersten sind direkt in die obere Etage gestürmt. In kürzester Zeit wurde der Zug mit Demonstranten vollgeladen. Wir waren nicht die einzigen, die zur Demonstration wollten. Es waren noch zahlreiche andere Schüler am Güstrower Bahnhof. Platz suchen, hinsetzen und entspannen. Nach nur wenigen Minuten fuhr der Zug los. Manche haben im Zug gefrühstückt, die anderen haben sich über die Demonstration unterhalten. Es ging schneller als erwartet – schon fuhren wir in den Rostocker Bahnhof ein.

Jedoch hatten manche etwas völlig anderes im Kopf, als zur Demonstration zu gehen. Anstatt zur Demonstration zu gehen, gingen sie lieber zu McDonalds, aßen dort etwas und sind danach wieder entspannt mit dem Zug zurückgefahren. Darüber war ich sehr enttäuscht, zumal wir mindestens bis 13:00 Uhr bei der Demo bleiben sollten und manche schon vor 13:00 Uhr wieder zurück zum Bahnhof gegangen sind. So war es auch in meiner Gruppe.

Manche waren nur ca. 10 Minuten auf der Demo! Ich finde, dann sollte man lieber in der Schule bleiben und nicht teure Gruppentickets für einen Ausflug in eine Rostocker Burgerbude nutzen.

Aber es gab noch vernünftige Menschen, die wirklich zu der Demonstration gegangen sind. Die 5er Gruppen waren zwar alleine für sich in der Gruppe zuständig und verantwortlich, jedoch war abgemacht, dass jeder zur Demonstration geht. Leider haben sich manche nicht an die Abmachung gehalten… Schade! Ich hatte noch wegen meines Jugendschulprojektes den Auftrag, die Demonstration zu dokumentieren, bin wegen des „Gruppenzwanges“ aber gar nicht ausreichend dazu gekommen. Als ich endlich beim Demonstrationszug angekommen war, fiel mir der Überblick schwer. Es waren so viele Menschen, dass es mir nicht gelang ins Zentrum des Geschehens vorzudringen. Geschätzt waren ca. 1000 Menschen da, um für den Umwelt- und Klimaschutz zu demonstrieren. Als Schutz waren dort mehrere Streifenwagen. Allerdings konnte man von der Demo aus nur 2-4 Streifenwagen sehen. Wenn man aber die Straßen entlangging, konnte man in vielen Ecken und Gassen weitere Streifenwagen sehen. Die Demonstration ist aber sehr friedlich verlaufen. 16:00 Uhr war die Demonstration beendet und alle Demonstranten gingen nach Hause oder zum Bahnhof. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon lange wieder in Güstrow zurück. Hoffentlich sind viele der anderen 5er-Gruppen bis zum Schluss geblieben.

Die Schüler der Freien Schule Güstrow konnten vom Güstrower Bahnhof weiter mit dem Bus nach Hause fahren oder abgeholt werden. Am Montag dem 18.03.2019 wurde in der ersten Lernzeit das Thema Klima- und-Umweltschutz-Demonstration in Rostock noch einmal in der Stammgruppe aufgegriffen. Viele Erfahrungen, die die Schüler bei der Demonstration gesammelt haben, wurden in der Morgenrunde zusammengetragen. Es wurde aber auch noch in den Pausen und in der allgemeinen Freizeit darüber geredet.

Beim nächsten Mal werde ich als einzelner Teilnehmer oder mit einer motivierteren Gruppe anreisen, damit ich bis zum Schluss aktiv demonstrieren kann. Bis dahin kann ich tagtäglich selbst etwas für die Umwelt und gegen den Klimawandel tun.

Bericht von E.

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