
Am Freitag jährt sich das Ereignis der Reichspogromnacht zum 80. Mal. In dieser Nacht wurden überall in Deutschland Synagogen in Brand gesteckt, die jüdischen Friedhöfe geschändet und die Trauerhallen zerstört. Vorausgegangen sind dem zahlreiche Repressalien, Gesetze, die das Leben der Juden im Nationalsozialismus sehr schwer machten. So durften sie z.B. keine Haustiere besitzen, kein Fahrrad fahren und nicht mit deutschen Kindern in dieselben Schulen gehen. Sie mussten einen gelben Judenstern zur Kennzeichnung tragen, damit jeder wusste, welcher Religion sie angehörten.
Auch in Güstrow wurden diese Gesetze umgesetzt und in den frühen Morgenstunden des 10. Novembers 1938 die Synagoge in Krönchenhagen in Brand gesetzt. Auch der jüdische Friedhof (heute Neukruger Straße) wurde verwüstet, so dass nur acht Grabsteine übrigblieben. Auch die Trauerhalle brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Damit diese schrecklichen Ereignisse nicht in Vergessenheit geraten und nicht wieder passieren, putzen die Schüler und Schülerinnen unserer Schule seit 2012 zweimal im Jahr die Güstrower Stolpersteine, die in Gedenken an die Juden in Güstrow vor deren letztem Wohnort verlegt wurden.
Dieses Mal putzten die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse die Steine, da diese im Unterricht das Thema Judentum behandelten und sich in Vorbereitung auf die Kinderoper Brundibár (in der einige von ihnen mitspielen) intensiv mit dem Thema „Gut und Böse“ auseinandergesetzt haben.