„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“, zitiert Gunter Demnig den Talmud und zeigt, dass es wichtig ist, sich zu erinnern.
Erinnern an eine Zeit, die mit ihren Gräueltaten und Grausamkeiten nicht in Vergessenheit geraten darf. Die Zeit des Nationalsozialismus, in der Menschen aufgrund von ihrer „Andersartigkeit“ ausgegrenzt wurden.
Gunter Demnig ist der Initiator, „Erfinder“ und Macher der Stolpersteine, die deutschlandweit und mittlerweile auch weltweit in vielen Städten verlegt werden, um die Erinnerung an die jüdischen Menschen lebendig zu halten, die in diesen Häusern wohnten und in der Zeit des Nationalsozialismus schweres Leid ertragen mussten.
Auch in Güstrow gibt es 17 Stolpersteine, die wir zweimal im Jahr putzen, einmal im November kurz vor dem Jahrestag zur Reichspogromnacht, in der auch in Güstrow die Synagoge niederbrannte und einmal im Frühling, um sie vom Schmutz des Winters zu befreien.
Gestern war es wieder so weit. Diesmal trafen sich die Wölfe (9/10er) zusammen mit Sarah in Krönchenhagen, an dem Ort, an dem einst die Synagoge stand und im Nachbarhaus die jüdische Familie Schatz: Kurt (38 Jahre), Miriam (37 Jahre), Artur (14 Jahre), Judith (8 Jahre) und Vera Seelig (70 Jahre) lebte. Alle fünf Menschen wurden am 10.07.1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert und fanden dort den Tod.
Doch nicht nur die fünf Steine in Krönchenhagen wurden geputzt, auch die Steine in der Baustraße, in der Domstraße und in der Hansenstraße wurden geputzt und zu neuem Glanz gebracht.
Vielen Dank den fleißigen Wölfen, dass sie die Steine so blitzeblank geputzt hat, damit man nun wieder mit dem Kopf und Herzen darüber „stolpern“ kann.
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